Gaia-Projekt

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Gaia – Acker(n) für eine gesunde Erde

Träumt ihr auch davon ein eigenes Stück Land zu bewirtschaften, euer eigenes Gemüse anzubauen und der Natur wieder ein Stück näher zu kommen?


Dann seid ihr beim Gaia-Projekt genau richtig. 2022 ging es los: Auf einem Acker am Ortsrand von Wixhausen können seitdem Interessierte ein Stück Land pachten und bewirtschaften.


Auf diesem wird biologisch und im Einklang mit der Natur gewirtschaftet. Egal, ob ihr Gemüse, Obst oder Blumen anpflanzen möchtet, wichtig ist, dass dies ohne chemische Dünge- und Pflanzenschutzmittel geschieht. 


Ein gemeinschaftlich gepflanzter und gepflegter Streifen aus verschiedenen Gehölzen (Wildobst, Hecken, Bäume, etc.), der gleichzeitig als Wind- und Erosionsschutz dient, entsteht ebenfalls. 

Nach dem Motto der Permakultur: „Je mehr Arten, desto stabiler ist das Ökosystem.“


2023 geht das Projekt in die nächste Runde. Ab diesem Jahr gibt es die Möglichkeit, gemeinschaftlich zu wirtschaften. Wer keine eigene Parzelle bewirtschaften möchte, kann einfach bei uns mitarbeiten. Wir säen, pflanzen, jäten, ernten und verarbeiten in kleinen oder größeren Gruppen. Gegen einen Unkostenbeitrag für Saatgut, Pflanzen, biologischen Dünger, Bewässerung und weitere Gartengeräte seid ihr beim Projekt dabei.


Grundidee und Ziel des Gaia-Projekts

  • nachhaltig und wertschätzend mit unserem Boden umgehen
  • Humusaufbau und Kompostwirtschaft als Kreislauf des Lebens betreiben
  • durch konsequentes Mulchen und Bedecken der Erde so wenig Wasser verbrauchen wie möglich
  • keine chemischen und mineralischen Dünger und Pflanzenschutzmittel verwenden
  • im Einklang mit der Erde, Pflanzen, Tieren und Menschen sein
  • biologische Pflanzenstärkung und Schutz ist das Ziel, das durch Information und Weiterbildung in Zukunft erworben und ausgeweitet wird

Keine Angst, wir lernen gemeinsam. Gaia ist ein Projekt für alle, egal ob Einsteiger oder fortgeschrittene Gärtner. Regelmäßige Infoveranstaltungen zu passenden Themen werden angeboten.


Wenn wir verstehen, wie die Natur funktioniert, ist Gärtnern ganz einfach und kann mit etwas Geduld jedem gelingen – ganz ohne die Hilfe von chemischen Mitteln. Weniger ist manchmal mehr.


 


Wie ihr ein Teil von Gaia werden könnt


  • einfach Kontakt zu mir aufnehmen
  • Pachtdauer für eine eigene Parzelle: ein Jahr mit automatischer Verlängerung (drei Monate Kündigungsfrist zum Jahresende)
  • Die Pacht beträgt pro Kalenderjahr 120 Euro für 40 Quadratmeter Ackerland (je nach Wasserverbrauch können weitere Kosten entstehen)
  • Brunnenwasser zum Gießen wird bereitgestellt.
  • Falls gewünscht, können die Parzellen auch kostenpflichtig zeitweise beregnet werden.
  • Mehrjährige Pflanzen wie zum Beispiel Beerensträucher, Spalierobst, Rosen, etc. dürfen gepflanzt werden. Diese müssen allerdings, falls kein Nachpächter gefunden wird, der sie übernehmen möchte, wieder gerodet werden.


Weitere Ziele des Gaia Projekts


Das Gaia Projekt bemüht sich um Grundstücke in der näheren Umgebung. Wir versuchen Ackerstücke, Streuobststücke, usw. in den Prozess des regenerativen Umgangs mit einzubeziehen, so dass die Natur die Möglichkeit hat, ihre Bio-Diversität besser zu erhalten und diese Feldbereiche zu vernetzen. Wer sich aktiv für Umwelt und Naturschutz einsetzen möchte kann hier gerne mitmachen. Z.B.: indem man eine Pflege-Patenschaft für einen (Obst)Baum und der dazugehörigen passenden Unterpflanzung übernimmt. Hierfür haben wir Ansprechpartner, die auch einen Gartenneuling unterstützen.

   Boden - unsere Lebensgrundlage


  Gesunder Boden:


  • CO2 Speicher
  • Wasserspeicher
  • Wasserfilter
  • er baut Humus auf


  Ein Hauch von Humus


  Humusschicht der Erde erklärt am Beispiel eines Apfels


  • Das Kerngehäuse entspricht dem flüssigen Kern unseres Planeten
  • Das Fruchtfleisch entspricht dem festen Erdmantel
  • Die Schale stellt die Erdkruste dar
  • Die Humusschicht ist der Staub, der sich evtl. auf der Schale befindet


  Dieser Vergleich zeigt, warum die Ressource Boden so wertvoll ist und unseres Schutzes bedarf.


  Wie entsteht Humus?


  Die Humusschicht entsteht durch permanente Umsetzung von organischem Material (Pflanzenreste, tote Tiere etc.)          Diese Umsetzung wiederum erledigen Mikroorganismen, Bodentiere, Bodenpilze.


  • Schätzungsweise 50.000! Arten von Bodentieren leben unter unseren Füßen.
  • 8 Milliarden Lebewesen befinden sich in einer Handvoll Erde, so viele wie es Menschen auf der Welt gibt!
  • 1cm Humus braucht ca.100 Jahre für die Entstehung!


  Diese Bodenlebewesen sind entscheidend für die Umwandlung und Verfügbarkeit von Nährstoffen. Sie alle zusammen
  machen unsere Böden fruchtbar. Ohne sie gäbe es kein Leben auf der Erde. Sie tragen zur Humusbildung bei,
  verbessern die Bodenstruktur und belüften den Boden. Außerdem sind sie verantwortlich für die Bodengesundheit und
  somit auch der Pflanzengesundheit. Alles hängt zusammen!


  Was kann gesunder Boden?


  • Humusreicher Boden speichert Wasser wie ein Schwamm und verhindert Überschwemmungen.
  • Böden filtern Schadstoffe aus dem Regen und bauen diese ab.
  • Böden filtern Wasser und bilden neues Grundwasser (hauptsächlich im Winter und auch nur bei genügend Niederschlag).


  Was zerstört Böden?


  • Bodenverdichtung, z.B. durch schwere Maschinen und permanente Bearbeitung. Die Bodenstruktur ist dadurch auf Jahre bzw. Jahrzehnte zerstört.
  • Monokulturen (hierzu gehört auch ein englischer Rasen) zerstören das mikrobielle Gleichgewicht und lassen die Bodenpilze absterben (sie verhungern).
  • Versiegelung durch Bebauung
  • Entwässerungsmaßnahmen der letzten Jahrzehnte (z.B. Drainagerohre unter Äckern) haben Regen kaum eine Chance gelassen zu Grundwasser zu werden. Das Wasser wird sofort abgeleitet in den nächsten Graben, Bach, Fluss und dann ins Meer.
  • Entfernung von Heckenstreifen und Feldrainen in der Landschaft hat dafür gesorgt, dass Wind nicht mehr genügend abgebremst wird und es zu enormer Bodenerosion kommt (Humusschicht wird abgetragen). Die Böden trocknen schneller aus, weil kein Schatten mehr da ist. Die Heckenstreifen haben eine hohe Wasserverdunstung und tragen somit zur Kühlung der Landschaft bei. Außerdem bilden sich durch Verdunstung Wolken, und es fällt mehr Regen, der im optimalen Fall auch dort fällt, wo er entsteht (siehe Beispiel tropische Regenwälder).


  Was kann jeder für den Schutz unserer Böden tun?


  • Böden nie ungeschützt lassen. Eine organische Mulchschicht oder dichte Bepflanzung schützt vor Austrocknung.
  • Gras nicht zu kurz mähen, denn jeder cm mehr höheres Gras verhindert Wasserverdunstung und trägt zur Kühlung bei.
  • Gießen nur wenn es absolut notwendig ist und dann nur etwa 1mal pro Woche. Dafür aber lange und durchdringend, ca.10-20 l pro qm. Bei öfteren und wenigeren Wassergaben verdunstet zu viel Wasser und die Pflanzen bleiben mit ihren Wurzeln im oberen, warmen Bodenbereich. Sie sind dadurch nicht stressresistent und bleiben auf den Menschen angewiesen.
  • Böden nicht Umgraben! Jede Bodenschicht hat eigene Mikroorganismen und Bodenlebewesen, die nur in ihrem Bodenniveau existieren können. Außerdem wird das Pilzgeflecht (Myzel) der Bodenpilze gestört. Jede Bodenbewegung lässt CO2 in die Atmosphäre entweichen.
  • Laub, Äste, Zweige, Holz usw. im Garten belassen und als Mulchschicht verwenden oder kompostieren. Pflanzen entnehmen dem Boden im Frühjahr Nährstoffe, um Blätter zu bilden und geben sie im Herbst wieder zurück. Aus dem Abgestorbenen Material wird Humus und steht somit den Pflanzen als neuer Nährstoff wieder zur Verfügung.
  • Viele verschiedene, möglichst heimische Arten im Garten Pflanzen. Je vielfältiger die Pflanzen, desto stabiler und gesünder ist das Ökosystem. Mischkulturen fördern die mikrobielle Vielfalt in den Böden.
  • Hecken aus verschiedenen Pflanzenarten, vor allem mit Stacheln und Dornen pflanzen. Vögel brüten darin sicher vor Feinden!
  • Auch mal ein paar Läuse etc. an Pflanzen tolerieren. Sie ernähren andere Tiere wie z.B. Vögel, Marienkäfer und ihre Larven uvm.
  • Keine chemischen Herbizide oder Fungizide verwenden. Sie zerstören viel mehr, als sie “helfen“.
  • Düngen immer mit organischen Düngern oder Kompost. Sie ernähren nicht nur die Pflanzen sondern auch die Bodenlebewesen.


  Permakultur, Waldgärten und Agroforstsysteme sind der größte Hebel den wir haben, um den Klimawandel       
  abzumildern.


  Verschiedene Agroforstsysteme:


  • Gehölzstreifen in Kombination mit landwirtschaftlichen bzw. gärtnerischen Kulturen (Silvoarable Systeme)
  • Gehölzstreifen in Kombination mit Tierhaltung (Silvopastorale Systeme)
  • Beides in Kombination (Agrosilvopastorale Systeme)
  • Syntropische Agroforstwirtschaft ist eine besonders intensive Form, bei der der Aufbau eines optimalen natürlichen Ökosystems natürlicher Wälder (Urwälder) nachgeahmt wird. Der Mensch kann hierbei der Natur helfen indem die natürliche Sukzession beschleunigt wird.


  Die Gehölzstreifen in Agroforstsystemen sind keine neue Erfindung. Im Grunde gab es das früher immer. Man erkannte
  nur die Bedeutung und den großen Einfluss auf die Böden und Ökosysteme nicht.


  Verschiedene Möglichkeiten diese Streifen zu bepflanzen:


  • Gemischte Obst-/Nußbäume und essbare Beerensträucher, die zusätzliche Ernteerträge bringen, aber auch zusätzlich betreut werden müssen.
  • Schnellwachsende Gehölze, die in regelmäßigen Abständen auf den Stock gesetzt werden und z.B. als Holzhackschnitzel Verwendung finden.
  • Langfristig bepflanzte Streifen (etwa 80 Jahre), die der Wertholzproduktion dienen. Regelmäßige Pflege ist hier ebenfalls erforderlich.


  Die wesentlichen Vorteile solcher Agroforststreifen, Waldgärten etc. liegen in der Reduzierung der Bodenerosion durch
  gebremsten Wind und dadurch weniger Wasserverdunstung auf den angrenzenden Ackerflächen. Die
  Wasserverdunstung der Bäume und Büsche wiederum kühlt die Landschaft und führt zu mehr Wolken- und
  Regenbildung. Wichtiger Lebensraum entsteht für die Fauna und Flora. Der jährliche Zyklus der Pflanzen (Laubfall)
  ernährt das Bodenleben und hilft die Humusschicht aufzubauen.

Kontakt, Anfahrt

Heike Jourdan 
Erzhäuser Straße 63 
64291 Darmstadt-Wixhausen
Mail: info@jourdan-natur.de 
Telefon: 0179-1819215
Öffnungszeiten
nach Vereinbarung
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